Das Färben von Eiern zu Ostern ist eine weitverbreitete christliche
Tradition, die von Armenien über Russland, Griechenland, den Mittelmeerraum
bis hin nach Mitteleuropa bekannt ist. In zahlreichen Spielen für Kinder
sind die bunt gefärbten Ostereier begehrte Gewinne; am Morgen des Ostersonntags
dürfen die Kinder versteckte Ostereier suchen.
Das christliche Osterfest entspringt dem jüdischen Pessach-Fest. Zum
Seder-Mahl gehören auch Eier, wobei aber kein Zusammenhang zwischen
dem Ei beim Seder und den Ostereibräuchen nachgewiesen ist.
Der Ursprung der christlichen Eiersitte ist nicht bekannt. Es wird dabei
immer wieder auf die symbolische Deutung des Eies in der Antike sowie in
anderen Kulturen und Religionen hingewiesen. In der Gegenwart kommen gefärbte
Eier in der Sitte des Nouruz-Festes im iranischen Raum vor, vor allem bei
Zoroastriern und Jesiden [1][2].
In der christlichen Theologie wird seit alters auf die Eisymbolik Bezug
genommen [3]; im Mittelalter ist die Deutung des Eies auf die Auferstehung
Christi bekannt. [4] Allgemein gilt in der europäischen Kunstgeschichte
das Ei als Symbol für die Auferstehung - auf Marienbildern kommt es
im Hintergrund oder als Randmotiv als Hinweis auf die jungfräuliche
Geburt vor [5].
Der Brauch, verzierte Eier zu Ostern als Freundschafts- und Liebesgabe
zu verschenken (Fabergé-Ei), wurde durch verschiedene Anlässe
angeregt und gefördert:
* Speisenweihe - Seit dem 12. Jahrhundert wurde bei der österlichen
Speisenweihe um die Segnung von Eiern gebetet ...dass sie eine bekömmliche
Nahrung für deine gläubigen Diener werden, die sie in Dankbarkeit
und in Erinnerung an die Auferstehung des Herrn zu sich nehmen.
* Zinsei und Eierspende - der Zehnt, die Steuerabgabe der Bauern an ihren
Grundherren, der im Mittelalter im Frühling in Form von Eiern am Gründonnerstag
gezahlt wurde, da es durch die Fastenzeit und gleichzeitig erhöhte
Legefreudigkeit der Hennen zu einem Eierüberschuss kam (ähnlich
den Martinsgänsen, die im November geschlachtet wurden, weil die Weidezeit
vorbei war).
* Fasten - In der vierzigtägigen Fastenzeit vor Ostern verzichten viele
Katholiken und Orthodoxe auf Fleischspeisen. Früher wurden Eier und
andere tierische Produkte oft ebenfalls unter das Abstinenzgebot eingeordnet.
Die stets beliebt gewesene Speise empfing man daher Ostern mit Freude zurück,
ließ sie in den Kirchen weihen und verteilte sie gefärbt zu Geschenken.
[6]
Für Deutschland werden gefärbte Eier erstmals im frühen
13. Jahrhundert erwähnt. 1553 wird von roten Eiern bei der österlichen
Speisenweihe berichtet. Die Bezeichnung Osterei tauchte erstmals 1615 in
Straßburg auf. 1617 spricht E. Puteanus in seinem Werk Ovi Euconium
von beschrifteten, bemalten und geätzten Ostereiern, desgleichen S.
Frank 1682 in der Schrift Satyrae, in der auch das Verstecken der Ostereier
erwähnt wird.
(aus WIKIPEDIA)